Plateauzeit

Der Einsteller für die Länge einer Plateauphase findet sich ausschliesslich bei volumengesteuerten Beatmungsgeräten. Klassische Ventilatoren dieser Steuerungsform kannten lediglich die Beatmungsparameter Tidalvolumen, Frequenz und Flow. Im Gegensatz zu den zeitgesteuerten Beatmungsmaschinen schaltet ein volumengesteuertes Gerät unmittelbar nach Ende der Flow- und somit Volumenlieferung auf Exspiration. Bei stark kompartimentierten Lungen ist zu diesem Zeitpunkt zwar die Volumenlieferung beendet, jedoch aufgrund unterschiedlicher atemmechanischer Gegebenheiten noch nicht die Gasverteilung in der Lunge.

Um zu einer homogenen Gasverteilung in der Lunge zu gelangen wird die Exspiration nach der Volumenapplikation um eine einstellbare Zeit verzögert, nämlich die Plateauzeit. Während dieser endinspiratorischen Phase kann sich ein inhomogen verteiltes Volumen gleichmässig auf alle Lungenanteile aufteilen. Wenn die Plateauzeit lang genug gewählt wurde herrscht bei Beginn der Exspiration in allen Lungenanteilen der gleiche Druck.
Bei stark kompartimentierten Lungen findet sich ein instabiles Plateau, das sich gelegentlich bis zum Ende der Plateauphase nicht stabilisiert hat. In diesem Fall muss die Plateauphase soweit verlängert werden bis sich ein steady state als stabilisiertes Plateau zeigt. Üblicherweise ist eine Plateauzeit von 0,5 Sek. ausreichend für einen vollständigen Druckausgleich in der Lunge.

Zeitgesteuerte Beatmungsgeräte generieren i.d.R. automatisch eine Plateauphase und sorgen somit für die Möglichkeit eines Druckausgleichs in der Lunge ohne das bewusste Zutun des Anwenders. Leztendlich kommt es beim Einsatz der Plateauphase jedoch immer zu Pendelluft mit initialer Überblähung bestimmter Lungenbezirke. Aktuelle Beatmungsstrategien sehen aus diesem Grund die drucklimitierte Beatmung vor.